Chronik der Gesellschaft

 Chronik der Gesellschaft

Gründungsurkunde


Kendenicher Burgknappen
„Ruut Wiess" Kendenich, den 23. Mai 1949

An das
Bürgermeisteramt
der Grossgemeinde Hürth
Hermülheim b/ Köln

Bete.: Antrag auf Genehmigung zwecks Gründung der Gesellschaft
Ruut-Wiesse-Burgknappen, Kendenich.
Alle Unterzeichneten bitten höfl. um Genehmigung der Gesellschaft
Burgknappen "Ruut Wiess", Kendenich
Bestrebungen und Pflichten bitten wir aus den beigefügten Statuten
zu entnehmen.
Für die Aufrechterhaltung der Gesetze und Paragraphen unterzeichnen
sich:

Matthias Kievernagel

Zillikin. Severin
Wilkens Heinz
Pütz Toni

Genehmigt
Hemülheim, den 1. 7. 1949
Der Gemeindedirektor
I. A.
Hochachtungsvoll!
Kendenicher Burgkappen
Ruut Wiess
Postanschrift: Peter Wollenweber, Kendenich/Köln, Am Heideberg 8


Zum 25Jährigen 


im Jahre 1974


  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button
  • Bildtitel

    Untertitel hier einfügen
    Button

Burgknappen „Rut-Wieß“ Kendenich 1949

Festschrift

zum

25jährigen Bestehen

Sonntag, den 27. Januar 1974

Samstag, den 9. Februar 1974


ZUM GELEIT

Gerne komme ich der Bitte nach, den ,,Burgknappen Rut-Wieß" zum 25. Jubelfest ein Gruß- und Geleitwort zu widmen;

 denn ich erfreue mich als Großhürther Karnevalbegeisterter nicht nur an ihren Tänzen

und Spielen, an ihren Sitzungen und fröhlichen Brauchtumsfesten, sondern fühle mich in dieser

 ewig jungen, lustigen Familie daheim.

Die „Burgknappen Rut-Wieß Kendenich“ haben im Jahre 1974 ein Vierteljahrhundert lang vielen Menschen

in den Orten Hürths und darüber hinaus Freude bereitet sowie

Frohsinn und Fröhlichkeit ge- bracht. Dadurch gewannen sie gute Freunde und glückliche Verehrer.

Unter dem Symbol der Kendenicher Burg traten sie 1949 mit Barettb und Hellebarde an,

um nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges

altes Brauchtum wieder aufleben zu lassen und zu pflegen.

Zahlreiche Stunden der Freizeit wurden von den Vorstandsmitgliedern

und den Gardisten für den Verein und seine Aufgaben, für die Einstu-

dierung der Tänze, für die Fahrten und Auftritte in winterlicher Kälte

bei Schnee und Eis geopfert, um sich selbst und anderen Freude und

Frohsinn zu bereiten. Hierzu gehört neben Idealismus die dienende

Kraft, für andere da zu sein.

Es ist mir deshalb eine Ehre, dieser Gemeinschaft anzugehören. Ich

wünsche den Burgknappen jährlich immer neue und lustige, fröhliche

Gardisten, die durch ihr tanzendes Spiel auch künftig die Herzen ihrer

Zuschauer überall begeistern und froh machen.

Hans Conzen

Bürgermeister


Wir gedenken in Ehrfurcht

unseren Verstorbenen

Cöln, Michael 1951

Cöln, Gertrud 1960

Schmitz, Anna 1963

Könen, Peter 1965

Zündorf, Kaspar 1967

Pütz, Toni 1969

Wollweber, Margarete 1971

Kievernagel, Matthias 1972

Schmitz, Johann 1973


Lebendiges Vereinsleben bei denm „Burgknappen“

Schon Monate vor dem eigentlichen Gründungstag traf man sich und

plante. Eine Karnevalsgesellschaft mit der besonderen Zweckbestim-

mung der Aufstellung und der Unterhaltung einer Funkengarde war die Vorstellung der Gründer.

Aus dem Wollen zum Wiederaufbau und aus dem Gedanken heraus,den rheinischen Karneval als

Ausdrucksform von Freude und Frohsinn wieder zu beleben und zu erhalten,

ihn vor Fremden zu verteidigen, wurde der Name „Burgknappen Rut-Wieß“  bei den Gründern geboren.

Als Knappen mit einem Barett als Kopfbedeckung und einer angedeuteten Hellebarde (am Tanzzepter)

 wollten sie unter dem Symbol der Kendenicher Burg altes Brauchtum hüten und verteidigen. Ein

Gedanke, der abgewandelt auch in den Schützenbruderschaften seine Parallele hat.

Die Satzung formulierte man in Bezug auf die Zweckbestimmung großzügig und weit auslegungsfähig.

Sie mußte nach den Vorschriften der damaligen Besatzungsmacht, die Vereinsgründungen überprüfen

ließ, durch die Gemeinde genehmigt werden. Den Antrag mit dem am 23. 5. 1949 beschlossenen Satzungstext

unterschrieben Matthias Kiefernagel und die Herren Severin Zilliken, Heinz Wilkens, Toni Pütz

und Peter Wollenweber. Die Genehmigung des Gemeindedirektor mitZustimmung des Gewerbeausschusses traf mit

Schreiben vom 1.7.1949 ein. Historisch interessant ist sicherlich, daß der Gewerbeausschuß zu dem

Genehmigungsantrag einer Satzung gehört wurde. Der nach dem Kriege ins Leben gerufene Ausschuß hatte die Aufgabe,

 neben Vereins- gründern und deren Satzungen auch die Antragsteller auf Wiederaufnahme bzw.

Neuzulassung eines Gewerbebetriebes auf ihre politische Zuverlässigkeit hin zu überprüfen und etwaige

Bedenken festzuhalten. Gründungs- und späterer Nährvater war Kaspar Zündorf, langjähriger,verdienstvoller

Vorsitzender des Kendenicher Quartettvereins, aus dessen Reihen das Gros der Gründungsmitglieder kam.

Mit Peter Wollenweber übernahm ein tatkräftiger und routinierter Vereinsmeister den Vorsitz.

Das Arrangement dieses Mannes blieb bis in die jüngste Zeit kräftigster Impuls für das Vereinsleben. Seine

ganze Familie wurde von ihm im Gründungsjahr 1949 und in den nachfolgenden Jahren für den Verein aktiviert und eingesetzt.

Nicht nur sein Sohn Peter und seine Tochter Käthe, sondern auch die Ehefrau Margarete († am 25. 8. 1971)

und Schwiegervater Peter Könen erwarben sich große Verdienste um den Verein. Die Ehefrau nähte

insgesamt dreimal (1949, 1956 und 1969) in vielen Stunden mit großer Hingabe neue Uniformen für das Gardekorps.

Auch sein Schwager Toni Pütz, langjähriger Vorsitzender des Quartettvereins und Mitbe-

gründer der „Burgknappen Rut-Wieß" opferte einen Großteil seiner Freizeit dem Gedeihen des Vereins.

Er verstarb leider viel zu früh am 12. 8. 1969 mit 51 Jahren plötzlich und unerwartet. Im Vereinsleben

des Ortes ging Toni Pütz auf und arbeitete unermüdlich und sehr verdienstvoll für die Belange der Allgemeinheit.

In den ersten Aufbaujahren übernahm Liesel Klug, geborene Zündorf, mit Eifer und Liebe die Schreibarbeiten und

die musikalische Liedeinstimmung am Klavier. Alle waren damals von einem großen Idealismus für ihre Aufgabe beseelt.

Der zielstrebige Einsatz verbunden mit einem nach außen strahlenden Engagement fand deshalb manchen Freund und Förderer.

Einer besonderen Erwähnung sind die Eheleute Wipperfürth, das Vereinswirte-Ehepaar Gertrud und Michael Köln und das spätere

Ehrenmitglied Johann Schmitz aus der Nußalle würdig. Sie unterstützten die Bestrebungen mit großer Anteilnahme. Die Fahrzeuge der

Familie Wipperfürth brachten das Tanzkorps kostenlos zu ihren Auf- tritten. Auch rechneten es sich die Wipperfürth's zur Ehre an, den

Maibaum einzuholen, den die Gesellschaft zum 1. Mai am Vereinslokal jährlich aufstellt. Bei Johann Schmitz in der Nußallee wurde der

Wagen für den Karnevalszug aufgebaut. Hier erlebten die Mitglieder viele fröhliche Stunden bei Kölsch und Reibekuchen.

Insbesondere das Reibekuchen-Essen zu Aschermittwoch beim Abbau des Wagens

war geschätzt und fand die gesamte Garde beisammen. Johann Schmitz starb 70jährig am 9.4. 1973.

Seit seinem Tode bemüht sich sein Sohn Toni, ihn zu ersetzen. All die vorerwähnten Männer und Frauen waren lange Jahre

 Zündstoff und treibende Kraft.

Die meisten hielten dem Verein die Treue bis zu ihrem Tode. Das Leben im Verein, das seit der ersten Stunde an kräftig pulsierte,

wurde sofort nach der Genehmigung durch die Behörde nach außen hin sichtbar.

Ein Gardekorps wurde aufgestellt und trat noch im Gründerjahr 1949 erstmalig auf. Immer neue junge Männer fanden in den

folgenden Jahren den Weg zu den Burgknappen, die als tanzende Gardisten bestens geeignet waren. Mit 19 Mitgliedern startete der

Verein in seine selbst gewählte Aufgabe und mit 67 feiert er nunmehr sein 25jähriges Stiftungsfest.

Mit Uniformen aus Stoff, den Kaspar Zündorf 1949 über die Degussa (Kalscheuren besorgte, und den Peter Könen

eigenhändig dem Wunsche der Mitglieder entsprechend einfärbte, erntete das erste

Korps, das in der Session 1949/50 mit einer Schwenkfahne die Kendenicher Burg darstellend unter dem Fähnrich Severin Over

auftrat, starken Beifall. Überall erwarben sich die Kendenicher Burgknappen Freunde und Verehrer.

Sie waren allerorts im weiten Umkreis gefragt. Ihre Auftritte in den folgenden Sessionen wurden zahlreicher.

Das kostete viel Idealismus, dazu Geld, Kraft und Ausdauer. Das eigene

Erlebnis, die Freude am Spiel und Tanz sowie das Wissen, anderen eine Freude zu machen, spornten immer wieder an.

Trotzdem war die Fluktuation im Mitgliederbestand – wie die Chronik nachweist – recht beachtlich.

Sie war von der Sache her bedingt und verständlich. Der Aufgaben und Funktionen in einem derartigen Verein

gab es viele; deshalb auch manche Meinungsverschiedenheiten. Sie wurden ausgetragen. Das war gut so und  diente der

 gemeinsamen Aufgabe. Mit jedem neuen „Mariechen“ gab es auch neue Mitglieder, neue aktive Gardisten. Vier Mariechen“ wurden von ihren Tanzoffizieren oder aber von ihren Mittänzern als glückliche Bräute in die Ehe ge-

führt. Hans Eul nahm sich gleich das erste Tanzmariechen des Korps Änne Hürth, Josef Schon die reizende Tochter Käthe des damaligen

Vorsitzenden Peter Wollenweber, der heutige Vorsitzende (damals Tanzoffizier) Peter Breuer die temperamentvolle schöne Margret Müller

und Egon Maiski die zierliche Monika Düsterwald. Nicht wenige schieden aus oder wurden ausgeschlossen; manche

davon kamen aber nach kurzer Zeit wieder, weil ihre Herzen dem Korps, seinen bunten Uniformen und seinem tanzenden Spiel verfallen

waren. Die Burgknappen hatten ihnen einmal Heimat geboten und Freude bereitet. Älter gewordene traten ins zweite Glied oder über-

nahmen eine Funktion im Vorstand. Als die Dorfgemeinschaft gegen den Willen der Burgknappen im Jahre

1957 den Karnevalszug auf den Dienstag verlegte, stand die Gesellschaft nicht Gewehr bei Fuß und sinnierte, sondern nahm aktiv mit

geschulterter Knarre am bunten und lustigen Karnevalstreiben teil. Ähnlich verhielt man sich auch in den Jahren 1971/72, in denen es in

Ermangelung eines Prinzen nur zu Kappenfahrten kam. Der große Durchbruch zum Sitzungskarneval

Der große Durchbruch zum Sitzungskarneval der Burgknappen erfolgte nach einer gemeinsamen Besprechung mit Vertretern der Großen

Kendenicher Karnevalsgesellschaft (GKK) am 11. 11. 1953. Den knappen ging es in der Aussprache darum, die Veranstaltungen in der

Karnevalswoche auf beide Gesellschaften aufzuteilen. Bisher waren sie nur von der GKK organisiert und durchgeführt worden.

Als die Vertreter der GKK in der Diskussion erklärten, sich im Jahre 1954 nicht offiziell am Karnevalsgeschehen zu beteiligen, war die Ent-

scheidung gefallen und die Gestaltung des Kendenicher Fasteleers 1954 in die ausschließliche Verantwortung der

 „Burgknappen Rut-Wieß" gelegt. Erstmals stellten die Burgknappen das Dreigestirn mit Toni

dem I. (Pütz) als Prinz, Sibillchen Wessel als Jungfrau und Theo Müllerals Bauer.

Die Begeisterung war sowohl in den eigenen Reihen wie aber auch in der Bevölkerung damals großartig.

In bester Erinnerung sind allen Beteiligten noch die dann folgenden großen, von den

Burgknappen veranstalteten Fasteloovend-Sitzungen unter dem Präsdenten Peter Raddatz

in den Jahren 1954 bis 1959. Meist war der Saal schon 14 Tage vor dem Festabend restlos ausverkauft. Erstklassige

Kräfte, wie Trude Herr, Jupp Schmitz, Karl Berbuer, Peter Antweiler, Peter Schumacher, Schmitze Grön, Jupp Schlösser, Jean Schlösser,

Max Maul, die „Drei Blötschköpp“, Lore Loretta, Fibbes Kneipp, Jutta Gersten u. a., fanden den Weg nach Kendenich und traten unter der

Regie des Literaten Peter Schlösser von den Lyskirchener Jungs aus Köln zum Vergnügen des begeisterten Publikums auf.

Die „Burgknappen Rut-Wieß“ waren die Karnevalsgesellschaft „parexcellence“ in Kendenich geworden. Ihre Veranstaltungen waren

begehrt. Sie bestätigten mit ihren auserlesenen Programmen die führende Stellung des Vereins.

Die beliebten Ausflüge und die herrlichen, immer wieder anziehendenOktoberfeste der früheren Jahre sind inzwischen Legende. Auch die

Auftritte im Williams-Bau zu Köln, in Aachen und am 1. 1. 1959 in St. Vith in Belgien wie aber auch am 8. 1. 1961 beim internationalen

Grenzlandtreffen in Düren setzten Marksteine des Frohsinns und bleiben Höhepunkte im Leben des Vereins und seiner Mitglieder.

Diese Veranstaltungen gaben dem Gardekorps kräftige Impulse zum Start in die jeweils neue Session.

Der Auftrieb hielt bis in die 60ger Jahre an. In der Punksitzung am 5. 2. 1956 trat das Korps mit neuen

Uniformen an und entfachte stürmische Begeisterung. Am 11. 11. 1962 feierte man nach der kirchlichen Weihe in der hl. Messe am Vormittag die neue Fahne (Standarte) abends mit Gerd Wiesner gemeinsam im Vereinslokal.

Neben den jährlichen Auftritten als Tanzkorps während der Session  sie lagen zwischen 5 und 24 pro Jahr übernahm die Gesellschaft

noch weitere Aufgaben im Dienste der Allgemeinheit. So beteiligte sie sich an der Gestaltung von Altenehrungen, Altenfesten,

Jubilarenehrungen, Goldenen Hochzeiten und Vereinsjubiläen genauso engagiert und tatkräftig

 wie am jeweiligen Karnevalsumzug im Ort.

1957 trat die Gesellschaft dem Bund Deutscher Karneval e. V. bei und wurde gleichzeitig Mitglied im Karnevalverband Köln-Land.

Es ist sicherlich nicht des Chronisten Pflicht, nur das Gute und Positive zu erwähnen und festzuhalten.

Er muß auch auf die Schattenseiten hinweisen, die jedem Verein wie dem einzelnen Menschen, der aktives

Leben und Sonnenschein ausstrahlt, zu eigen sind. Einen leichten Rückgang im Mitgliederbestand und auch in der Zahl der

Veranstaltungen gab es 1960, als der Vereinswirt den großen Saal zu gewerblichen Zwecken verpachtete.

Dieser Umstand brachte für die Gesellschaft der Burgknappen nicht unwesentliche Schwierigkeiten, weil nun

ihre Veranstaltungen im Sälchen stattfinden mußten. Ein weiterer Schatten, dem aber ein wenig mehr an Gewicht beizu-

messen war, zeichnete sich 1962 ab, als für die Jahre 1963 bis 1968 kein offizielles Tanzkorps aufgestellt werden konnte.

 Man fand einfachnicht genügend Männer, die michtmachten. Die alte Stammbesatzung

hielt auch in dieser Zeit fest zusammen, pflegte die Kameradschaft und organisierte mehrere fröhliche Veranstaltungen,

um einen Wiederbeginn zu ermöglichen. In dieser Zeit bemühte sich Bürgermeister Hanns Conzen, der inzwischen

Mitglied des Vereins geworden war, sowie die Mitglieder Hans Floß und Hans Faßbender, +um das Aufleben eines neuen Tanzkorps.

Im Herbst 1968 wurde Herr Poll aus Hürth, der schon in den ersten Jahren nach der Gründung die Tanzeinstudierung übernommen hatte,

erneut als Tanzlehrer verpflichtet und eingesetzt. Ihm trat Emil Schäfer helfend zur Seite.

Unter dem heutigen Vorsitzenden Peter Breuer als Tanzoffizier, Monika Elsmann als Tanzmariechen, Hans Faßbender

als Kommandant und Hans-Theo Müller als Fähnrich übte dann eine Mannschaft, die am 18. 1. 1969 als neues Korps

 ein glanzvolles Debüt feierte.

Seitdem geht es bei den tanzenden Burgknappen wieder aufwärts. Ein Auftritt folgte dem anderen. Nicht nur in den Orten der Gemeinde

Hürth begeisterten die Gardisten wieder die Zuschauer. Der alte gute Ruf des Korps war wieder da. Seit 1972 (30. 1. 1972) werden wieder

die beliebten Tanz- und Fanfarenkorps-Treffen mit den großartigen Umzügen durch den Ort und mit der Beteiligung zahlreicher

Tanzkorps in bunten Uniformen aus der näheren und weiteren Umgebung veranstaltet. 

Das letzte am 18. 1. 1973 war trotz strömenden Regens ein voller Erfolg. Frau Wiesner aus Horrem löste 1970 Herrn Poll in der Einstudierung der Tänze ab. 1972 engagierte der Verein die Ballettmeisterin Cläre Matthews.

 Der Tanzoffizier wurde durch ein zweites Tanzmariechen ersetzt. Zur Zeit tritt das Korps mit Monika Maiski geborene Düster-

wald und Gabi Moritz als Tanzmariechen auf. Erwähnenswert ist noch, daß die gesellschaftlichen Vereinsfeste wieder

einen guten Besuch aufweisen. Oktoberfeste, Maibaumsetzen, Hahneköppen zur Kirmes, Reibekuchen- und Erbsensuppen-Essen

 zu Karnevalsdienstag sind heute wieder beliebte Anlässe, unter sich lustig zu

sein. Als Reibekuchen- und Erbsensuppen-Spezialisten haben sich in den letzten 3 Jahren die Mitglieder Hoffacker,

Wollenweber jun. und Dettmer besonders hervorgetan.Man kann zurückschauend feststellen,

daß das Leben der „Burgknappen Rut-Wieß“ immer lebendig, gesellig und fröhlich war und

heute wieder ist. Diese Fröhlichkeit im eigenen Haus ist notwendig, um Dritten draußen Freude und Frohsinn weiterreichen zu können.

Aber auch harte Arbeit gibt es im Verein. Neben der Jahreshauptversammlung, deren Termin nach der

Satzung für 14 Tage nach Fastnacht festgelegt ist, fanden und finden monatliche Mitgliederversammlungen statt.

Sie waren wie die Vereinschronik zeigt  nicht immer gut besucht. Deshalb wird laufend Klage geführt.

Mit Arbeit und Beratungspunkten sind aber die Tagesordnungen der Gesellschaft in ihren Mitgliederversammlungen

reichlich ausgefüllt; denn das Aufstellen eines Tanzkorps mit Tanzmariechen, die Unterhaltung eines solchen

Korps, die Anstellung eines Tanzlehrers, laufende Proben, aber auch die Organisation der Auftritte des Korps in der Session bringen viel

Arbeit mit sich. Wenn ein solches Korps mehr als zwanzigmal auftritt, saubere Uniformen von den Schuhen bis

zu den Baretts benötigt,weiß jeder Kundige um die Arbeit des nicht zu beneidenden Vorstan-

des eines solchen Vereins bescheid. Kommen noch weitere Veranstaltungen hinzu, dann wird das Ausmaß der Arbeit

 schier unübersichtlich.

Als in den Jahren 1954 bis 1959 in der Karnevalswoche auch noch 4 Sitzungen bzw. Bälle zu organisieren waren,

tagte der Vorstand  so berichtet es der Schriftführer als Chronist in den Wochen vor Fasteloovend täglich.

Fünf Dreigestirne stellte der Verein aus seinen Reihen im Laufe der Geschichte.

Für die kommende Session 1973/74 werden die Burg-

knappen zum sechsten Male mit einem Dreigestirn die Karnevalsfreunde begeistern.

Beim Prinzenempfang des Bürgermeisters der Gemeinde Hürth am

19. 2. 1971 wurde Ingeborg Burmeister zum besten Tanzmariechen der Gemeinde gekürt.

Der Vorstand einer solchen Gesellschaft trägt ob seiner Aufgabe eine besondere Verantwortung. Er ist in eine dauernde Verpflichtung ge-

nommen. Die ehrenamtlich geleistete, vorzügliche Arbeit des Vorsitzenden Peter Breuer

mit seinen Vorstandskollegen verdient höchste Anerkennung. Dafür sei ihm an dieser Stelle herzlichst gedankt.

Clemens Klug


Zum 55Jährigen 
im Jahre 2004

​​
Die KG. Burgknappen "Rut - Wiess" Hürth - Kendenich von 1949 e.V. begrüßt alle Einwohner, Freunde und Gönner. 
Wir möchten Ihnen einen Einblick geben über unser geselliges Vereinsleben.
 Am 23. Mai 1949 stellten wir den Gründungsantrag unserer Gesellschaft. 
Um die in den Jahren von 1660 bis 1664 erbaute historische Wasserburg Kendenich zu verewigen, wurde unter dem
 Namen KG. Burgknappen "Rut-Wiess" 1949 
unser Verein ins Leben gerufen und die Gaststätte "Zum alten Brauhaus" zum Gründungs- und Vereinslokal ernannt. 
In den ersten Jahren entstand eine unternehmungslustige Vereinsgemeinschaft. 
Hierzu gesellten sich auch einige Sänger vom Quartett-Verein von 1881 Kendenich. 
Es wurde ein Tanzcorps gegründet. Der erste Auftritt war am Elften im Elften 1949, der allen Gründungsmitgliedern noch in guter Erinnerung geblieben ist. 
Auch die Frauen unserer Vereinskameraden nehmen seit dem Gründungstag aktiv am Rosenmontagszug teil. 
Kurze Zeit später wurde eine Wagenbaugemeinschaft gegründet, die bis auf den heutigen Tag im Bauernhof der Familie Johann Schmitz in der Nußallee ihr fachliches Können unter Beweis stellt. 
1954 kam für unsere Gesellschaft der große Durchbruch im Sitzungskarneval, der bis 1959 im Mariensaal unseres Vereinslokales gefeiert wurde. In der Karnevals-Session 1953/54 stellte der Verein erstmalig ein -Dreigestirn in unserem Heimatort.
 Seit 1960 trifft man sich im kleinen Saal in unserem Vereinslokal und die Großveranstaltungen, ganz besonders die Jubiläumssitzung mit Prinzenproklamation zum 25jährigen Vereinsbestehen, wurden im Saal der Familie Poll durchgeführt. 
Seit dem 30.März 1973 sind auch die Damen willkommene Mitglieder in unserer Gesellschaft. 1974 wurde eine Jubilarenrunde ins Leben gerufen, welche sich regelmäßig auf einem Festwagen im Rosenmontagszug präsentieren. Ab dem 27. Januar 1979 wurde die Aula der Gemeinschaftshauptschule Kendenich Austragungsort für große Veranstaltungen. 
Die Premiere war unsere Prinzenproklamation mit Kostümsitzung zum 30 jährigen Vereinsjubiläum.
 Gleichzeitig wurde mit dieser Veranstaltung unsere Bedienungsmannschaft gegründet. Ohne deren Mithilfe könnten solche Großveranstaltungen nicht durchgeführt werden. 
Seit dieser Zeit gehört auch der Kirchgang am Karnevalssonntag, sowie schon einige Jahre vorher der Kindergartenbesuch am Karnevalsfreitag zur Burgknappen und Kendenicher Tradition. Unsere Gesellschaft wird seit 1981 beim Amtsgericht Brühl als eingetragner Verein geführt. 
Am 03. November 1984 wurde erstmals ein Vereins- und Sitzungspräsident ernannt. 
Von 1949 bis 2003 proklamierte unsere Gesellschaft 14 mal ein Dreigestirn, eine Prinzessin und einen Kinderprinzen. 
Im Jahre 1991 wurde mit großer Begeisterung ein Kinder- und Jugendtanzcorps gegründet. Gemeinsam mit unserem Seniorentanzcorps sorgen die Burgknappen immer wieder für Begeisterung bei karnevalistischen Veranstaltungen. Interessierte und begabte Tänzerinnen und Tänzer sind jederzeit in unserem Verein herzlich willkommen. 
Das große Finale unseres Vereins ist jedes Jahr die gemeinsame Teilnahme am Rosenmontagszug. 
Das Sessionsende bildet das Erbsensuppe- und Reibekuchenessen am Karnevalsdienstag in unserem Vereinslokal. Hierzu sind alle Bürger herzlich willkommen ! 
Unser Karnevalsverein, der im Jahre 2004 sein 55 Jähriges Vereinsjubiläum feiert, zeigt dass es immer wieder Idealisten in unserer Gesellschaft gibt, die mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit das Brauchtum des Karnevals hegen und pflegen.

Kendenich Alaaf ! Peter Breuer


Share by: